08/2007 BAG - Sonderbericht über die aktuelle Fahrpersonalsituation im deutschen Güterkraftverkehrsgewerbe

 

Die aktuelle Fahrpersonalsituation im deutschen Güterkraftverkehrsgewerbe war in den vergangenen Monaten wiederholt Gegenstand der öffentlichen und politischen Diskussion. Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) vor diesem Hintergrund die aktuelle Lage in Deutschland näher untersucht.

Nach Ergebnissen der Studie führen der konjunkturelle Aufschwung, das altersbedingte Ausscheiden einer zunehmenden Anzahl von Fahrern aus dem Berufsleben sowie die geänderten Sozialvorschriften gegenwärtig zu einem erhöhten Fahrpersonalbedarf im Güterkraftverkehrsgewerbe. Regional und sektoral zeigen sich Engpässe bei der Versorgung mit geeignetem Fahrpersonal. Dies zeigt sich insbesondere bei Unternehmen, die ihren wirtschaftlichen Schwerpunkt im Güterfernverkehr haben. Ein flächendeckender Fahrpersonalmangel in Deutschland besteht nach Einschätzung des Bundesamtes bislang jedoch nicht. Angesichts der Vielzahl arbeitsloser Kraftfahrer beklagen zahlreiche Unternehmen weniger einen quantitativen als vielmehr einen qualitativen Mangel an Fahrern. Gemeint ist damit häufig nicht die fehlende fachliche Qualifikation, sondern ein Mangel an wünschenswerten persönlichen Eigenschaften wie Arbeits- und Leistungsbereitschaft auf Seiten der Fahrer.

Angesichts der gegenwärtigen Altersstruktur der aktiven Fahrer wird der Fahrpersonalbedarf des Gewerbes in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Um dieser Entwicklung zu begegnen, sollte der Nachwuchsförderung eine größere Bedeutung beigemessen werden als in der Vergangenheit. Bislang wurde seitens des Gewerbes lediglich in geringem Umfang selbst ausgebildet. Erfolgskritisch ist in diesem Zusammenhang, inwieweit es gelingen wird, die Arbeitsbedingungen und das Image des Kraftfahrers in der Öffentlichkeit nachhaltig zu verbessern und die Attraktivität des Berufsbildes für Berufseinsteiger insgesamt zu steigern. Kurzfristig sind auch die aktuellen Angebote am Arbeitsmarkt besser auszuschöpfen. Örtlichen Positivbeispielen folgend, gilt es insbesondere, den Dialog zwischen Gewerbe und Arbeitsverwaltung zu intensivieren bzw. neu zu beleben.
 

 

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